Trauer um Madhuri

Am 25. April haben wir uns schweren Herzens entschieden, die 16-jährige Trampeltierstute Madhuri einzuschläfern. Sie litt bereits länger an einer Backenzahnwurzelinfektion und befand sich deshalb in kontinuierlicher tiermedizinischer Behandlung.
Eine Behandlung durch Extraktion der betroffenen Zähne ist sehr anspruchsvoll und erfordert spezifische Expertise und Ausrüstung. Dies hat mit der Größe des Patienten, aber auch der Anatomie der Zähne tun. Nach Rücksprache mit Fachkollegen wurde daher zunächst weiter versucht, die Infektion durch vorübergehende Antibiotikagabe sowie tägliches Desinfizieren und Spülen nach und nach zur Ruhe zu bringen. Madhuris Allgemeinbefinden war während der gesamten Behandlungsdauer nicht sichtbar reduziert, jedoch war vorübergehend ein Gewichtsverlust zu beobachten, der mit einer reduzierten Futteraufnahme aufgrund von Zahnschmerzen zusammenhängen könnte.
Da sich über längere Zeit keine Besserung einstellte und eine erneute Untersuchung sogar ein Fortschreiten der Erkrankung offenbarte, wurde das Kamel am 24. April in eine große Tierklinik in der Nähe von Augsburg transportiert. Die dortigen Spezialisten für Zahnheilkunde bei Pferden sollten zunächst durch computertomographische Untersuchung des Kopfes eine genauere Diagnose der Erkrankung und deren Umfang stellen. Bereits die Computertomographie zeigte, dass nicht nur die bereits bekannten Zahnwurzeln, sondern auch mehrere weitere bereits fortgeschrittene Erkrankungsanzeichen aufwiesen und auch der umgebende Knochen stark angegriffen war. Die Prognose für eine Heilung war somit bereits sehr schlecht. Dennoch wurde im Anschluss eine Extraktion der Zähne versucht. Dies stellte sich allerdings als so schwierig und traumatisch heraus, dass sie nach intensiven Bemühungen abgebrochen werden musste. Selbst bei erfolgreicher Entfernung aller erkrankten Zähne hätte das Kamel Zeit seines Lebens Schwierigkeiten beim Kauen der Nahrung gehabt. Ohne Behandlung wäre die Erkrankung jedoch immer weiter fortgeschritten und hätte mittel- bis langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Leiden und Tod des Tieres geführt.
Somit wurde nach intensiver Beratung und Rücksprache mit den Zootierärzten die Entscheidung getroffen, das Trampeltier einzuschläfern. Dies erfolgte noch in der Narkose durch die behandelnden Tierärzte der Tierklinik. Begleitet und beruhigt wurde Madhuri während des Transports und der gesamten Behandlung in der Tierklinik durch ihren langjährigen Tierpfleger, der zudem mit Rat und Tat sowie fürsorglicher Pflege zur Seite stand.

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